Gibt es irgendeine Beziehung zwischen dem Denker und seinen Gedanken, oder gibt es nur Gedanken und keinen Denker? Wenn es keine Gedanken gibt, gibt es keinen Denker. Wenn Sie selbst keine Gedanken haben, gibt es denn einen Denker? Eine interessante Frage, nicht wahr? Und wenn Sie Gedanken haben, gibt es dann einen Denker?
Um diese Fragen zumindest im Ansatz klären zu können, können wir auf ein Interview schauen, in dem der Quantenphysiker David Bohm den Philosophen U.G. Krishnamurti (Uppaluri Gopala Krishnamurti) zu genau diesen Fragen interviewte. Dieses Interview fand am 17 August 1968 statt, und Krishnamurti stellte darin fest:
Krishnamurti: „Der Denker hat keine Existenz; er ist ein künstlich geschaffenes, bebautes Ding. Er hat den Körper in Besitz genommen und seit Jahrhunderten dominiert … aber irgendwie ist er hier verschoben worden. Er ist nicht mehr da. Womit Sie zurückgelassen wurden, ist der Körper und diese Gedanken. Was sind diese Gedanken? Hier sind sie nur Worte, ein sachlicher Speicher ohne psychologische Inhalte. Nur im Jetzt, nachdem Sie aus dem sozialen und individuellen Bewusstsein gehen, gibt es eine Möglichkeit auf den Gedanken zu schauen, doch er hat keinen Inhalt!
Wenn das Denken kommt, gibt es eine Störung im Bewusstsein. Es gibt keinen Spielraum für den Gedanken, um hier Wurzeln zu schlagen und den Denker hereinzubringen. Er besteht nur im Hintergrund für Ihren Nutzen, und wenn Sie ihn brauchen, verwenden Sie ihn und verwerfen ihn wieder. Manchmal kommen die alten Erinnerungen, aber, wenn man sich dessen bewusst wird, verschwinden sie. Das Geflecht wird fest und man kann nicht eindringen und Wurzeln schlagen.
Erkennen Sie, wenn Sie eine Frage stellen, das heißt, dass das „Ich bin“ in einem Status des Nicht-Wissens ist, die Erforschung der Frage beginnt, oder beginnen sollte, und der Denker hereinkommt und der Denkprozess sich entwickelt.
Wenn wir die Unbeständigkeit der Gedanken wahrnehmen, so schafft das Denken den Denker, der sich selbst Dauerhaftigkeit gibt. So schaffen Gedanken den Denker, dann richtet sich der Denker als eine dauerhafte Entität abgesondert von den Gedanken ein, die sich immer in einem Zustand des Flusses befinden.
Alle Erfahrungen in jedem Feld sind innerhalb des Feldes des Gedankens. Eine mystische Erfahrung kann das individuelle Bewusstsein ändern. Die ganze Weise, auf das Leben zu schauen, ändert sich, und doch wird es dem Tragen einer neuen Brille ähnlich sein. Alles, was Sie betrachten, jede Tätigkeit ist anders, aber noch innerhalb des Feldes des Gedankens.“ (U.G. Krishnamurti conversing with David Bohm, 1968)
Es ist also die Welt selbst, die den Gedanken des Denkers hereinbrachte und entwickelte. Wenn wir erkennen, dass der Denker selbst nur ein Gedanke ist, dass es keinen Denker getrennt vom Gedanken gibt, sondern nur den Prozess des Denkens, was geschieht? Dann sind wir, wenn wir die Entscheidung zulassen, in der Lage, uns bewusst über den Gedanken zu sein, und nicht über den Denker, der den Gedanken, so denken wir, von irgendwo außerhalb beobachtet. Ist dann nicht auch der Prozess des Konfliktes erloschen? Wenn wir die Entität entfernen, die Konflikte schafft, dann gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, das Denken zu verstehen, ohne jeden Widerstand und ohne Kampf.
Diese Art der Revolution findet innerhalb der Struktur des Gedankens statt!
//Niluxx
Hat dies auf DER Weg zum MenschSEIN in Freiheit und SELBSTbestimmung – Die Lösung ist da, nun muss der Weg nur noch gegangen werden. – Wer geht mit? rebloggt.
LikeLike
Ich bin ein Nichtdenker der schreibt, was ewig wahr bleibt. Sagt jetzt nicht: „Er ist in seinem Größenwahn unbescheiden und übertreibt.“
Ihr könnt es euch hier abschreiben, dann wird es vielleicht auch bei euch bleiben: http://upvs.wordpress.com/
LikeLike