Quantenphysik und Realität – Unsere Rolle als Beobachter!


* Quantenphysik * – und Realität

Das Doppelspaltexperiment, Superposition & Unsere Rolle als Beobachter

„… Es stellt sich letztlich heraus, dass Information ein wesentlicher Grundbaustein der Welt ist. Wir müssen uns wohl von dem naiven Realismus, nach dem die Welt an sich existiert, ohne unser Zutun und unabhängig von unserer Beobachtung, irgendwann verabschieden.“ – Anton Zeilinger, Physiker an der Universität Wien

Warum kommen manche Physiker zu der Annahme, dass die Welt nicht unabhängig von uns existiert? Ist Beobachtung die Voraussetzung dafür, dass es Materie überhaupt gibt? Ist Ihr Auto, das – unbeobachtet-  jetzt in diesem Moment vor Ihrer Haustür steht, materiell existent? Wir gehen davon aus, dass die Dinge da draußen auch ohne unsere Beobachtung existieren. Die Frage, ob Ihr Auto auch dann materiell existent ist, wenn keiner hinschaut und auch sonst keine Messung wie z.B. mit einer Videokamera stattfindet, ist nicht zu beantworten. Denn sobald Sie hinschauen oder messen ist das Auto ja da. Die Frage lautet aber, ob es auch dann da ist, wenn keiner hinsieht oder misst.

„Existiert der Mond auch dann wenn keiner hinsieht?“ lautete in diesem Zusammenhang eine polemische Frage von Albert Einstein an Nils Bohr. Und Bohr antwortete: „Können Sie mir das Gegenteil beweisen? Können Sie mir beweisen, dass der Mond da ist, wenn Sie nicht hinsehen – das ist nicht möglich.“

Das Doppelspaltexperiment zeigt, dass Materie nur dann Teilcheneigenschaften hat, wenn eine Messung stattfindet. Liegt keine Information über das Teilchen vor, sprechen Physiker von einer Wahrscheinlichkeitsverteilung. Wahrscheinlichkeitsverteilung bedeutet aber nicht, dass man nicht weiß, wo es sich befindet – nein, dass Teilchen existiert materiell nicht, sondern es existiert als Welle.

Realität oder Virtualität?

In dem neuen Realitäts-Modell wird angenommen, dass Bewusstsein die Grundlage für unsere Realität bildet und dass Materie virtueller Natur ist. Die Annahme, dass wir in einer virtuellen Realität leben, scheint nicht mehr ganz so weit hergeholt, wenn man mal die Erkenntnisse der Physik betrachtet. In einer Realität, wo Bewusstsein und Information primäre Größen sind, ist Materie nur eine Projektion. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen vor einer transparenten Leinwand und jemand den Sie nicht sehen können, erzeugt Schattenspiele auf der Leinwand, indem er verschiedene Gegenstände zwischen Lichtquelle und Leinwand hält. Alles was Sie sehen können, sind die Schatten, aber der Schatten ist nicht „der wirkliche Gegenstand“, er ist nur dessen Projektion. In diesem Modell existiert der „wirkliche Gegenstand“ nur in Form von Informationen außerhalb der Raumzeit und die Repräsentation des Gegenstands in der Raumzeit ist ähnlich wie ein drei-dimensionaler Schatten.

In diesem Realitätsmodell wird Materie nur „gerendert“, wenn ein bewusster Beobachter hinschaut. Der Begriff „rendern“ wird hier im gleichen Zusammenhang benutzt wie bei der Programmierung eines 3D-Computerspiels: Es bedeutet, dass ein graphisches Element (z.B. ein Gegenstand) berechnet und auf dem Bildschirm dargestellt wird, sobald der Spieler seinen Kopf in Richtung des Gegenstands dreht und der Gegenstand dadurch ins Sichtfeld des Spielers gelangt. Sobald er in eine andere Richtung schaut, wo er den Gegenstand nicht sehen kann, braucht der Gegenstand nicht gerendert zu werden. Dies bedeutet aber nicht, dass der Gegenstand in diesem Moment nicht existiert, er existiert aber nur in Form von Information!


Quellen: Thomas Campbell, Anton Zeilinger
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